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Der mit Abstand größte militärische Konflikt in der Weltgeschichte fand zwischen 1939 und 1945 statt: der zweite Weltkrieg. Begonnen hat ihn Deutschland, das diesen Krieg brutal und rücksichtslos und im Osten als Vernichtungskrieg führte. Ziel war nicht nur die Eroberung anderer Länder, sondern die Vernichtung ganzer Volksgruppen. Deutschland überrannte aber auch militärisch unterlegene westliche Nachbarländer überfallartig mit seiner Wehrmacht, bevor diese Staaten überhaupt für nötige Verteidigungsstrategien sorgen konnten.
Das brutale Vorgehen Deutschlands zwang die westlichen Mächte zur Zusammenarbeit mit der Sowjetunion. Trotz großer Unterschiede in den politischen Systemen gingen sie gemeinsam gegen Hitlerdeutschland vor. Nach der militärischen Niederlage war Deutschland in aller Welt moralisch diskreditiert, und es stand lange in Frage, ob die Existenz eines souveränen deutschen Staates überhaupt zu verantworten sei.
Die Oberbefehlshaber der vier Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion) übernahmen am 5. Juni 1945 durch die Berliner Erklärung die oberste Regierungsgewalt über Gesamtdeutschland. Auf der Potsdamer Konferenz im Juli und August 1945 einigten sich die vier Siegermächte darauf, die Fläche Deutschlands erheblich vor allem zugunsten Polens und der Sowjetunion zu verkleinern. Das übrige Gebiet teilten die Konferenzteilnehmer in vier Besatzungszonen auf, die jeweils unter der Verwaltung einer Siegermacht standen. Die Zonen leitete jeweils eine Militärgouverneur. In Berlin bildeten die vier Gouverneure einen Alliierten Kontrollrat. Dieser sollte die oberste Regierungsgewalt für Gesamtdeutschland besitzen. Er konnte Gesetze und Direktiven erlassen.
Berlin teilten die Siegermächte in vier Sektoren ein, die entsprechend den Besatzungszonen jeweils eine der vier Mächte verwaltete.
Auf eine gemeinsame Politik für Deutschland konnten sich die Siegermächte indessen nicht einigen. Die Welt war längst gespalten in Ost und West.
Von Februar bis Juni 1948 fand in London eine Sechs-Mächte-Konferenz statt, an der die USA, Großbritannien, Frankreich und die drei Benelux-Länder teilnahmen. Auf dieser Konferenz wurden schließlich die "Londoner Empfehlungen" verabschiedet. Die Ministerpräsidenten der elf westdeutschen Länder sollten ermächtigt werden, eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen, um die Gründung eines westdeutschen Staates mit einer freien und demokratischen Regierungsform vorzubereiten. Die Siegermächte überreichten den Ministerpräsidenten im Juli 1948 drei Dokumente („Frankfurter Dokumente“), mit denen sie sie aufforderten, eine Verfassung für einen westdeutschen Staat auszuarbeiten.
Und so kam es zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) aus den drei Westzonen. Im Gegenzug veranlasste die Sowjetunion die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) auf dem Gebiet ihrer Besatzungszone. Für Berlin galt der sogenannte „Viermächtestatus“, die gemeinsame Verantwortung der Alliierten für ganz Berlin. Faktisch entwickelten sich die drei Westsektoren als „Westberlin“ jedoch zu einem Teil der Bundesrepublik Deutschland, obgleich das Viermächteabkommen vom 1971 noch regelte, dass Westberlin kein vollwertiger Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland ist. Ostberlin wurde sogar zur „Hauptstadt der DDR“.
Über die Geschichte der Spaltung Deutschlands haben wir insbesondere in folgendem Artikel berichtet:
„Vor 70 Jahren: der Parlamentarische Rat tritt zusammen“
Es begann die Zeit des kalten Krieges. Den westlichen Demokratien unter Führung der USA stand der Ostblock unter Führung der Sowjetunion gegenüber. Die DDR hatte von Anfang an das Problem, dass immer mehr Menschen das Land in Richtung BRD verließen. Insbesondere in Berlin konnten die Menschen nahezu ungehindert zwischen Ost und West reisen. Die DDR hat seit Mitte der 50er Jahre begonnen, die Grenze zur BRD so zu befestigen, dass ein Übertritt ohne Genehmigung fast unmöglich wurde. Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zwischen dem Ostsektor und den drei Westsektoren in Berlin hermetisch ab und baute in den folgenden Wochen eine Mauer. Nach kurzer Zeit war sie ein Symbol der deutschen Teilung.
Ab den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts kam es in den Staaten des Ostblocks zunehmend zu Massenprotesten. Die Menschen wehrten sich gegen die Alleinherrschaft von Parteien, die sich als sozialistisch oder kommunistisch bezeichneten. Insbesondere die sehr prekäre wirtschaftliche Lage in diesen Ländern, aber auch der Mangel an persönlicher Freiheit trieben immer mehr Menschen auf die Straße.
Auch in der DDR begehren die Menschen im Herbst 1989 wochenlang auf. Die Wirtschaft des Landes lag am Boden. Die meisten Bürger der DDR durften nicht reisen, wohin sie wollten. Insbesondere nicht in die Bundesrepublik, in das Land des „Klassenfeindes“. Reisefreiheit war eine der zentralen Forderungen der protestierenden Menschen. Das Schlagwort war der Ruf: „Die Mauer muss weg“. Dabei ging es freilich nicht nur um die Mauer in Berlin. Die Menschen in der DDR wehrten sich dagegen, in ihrem kleinen Land eingesperrt zu sein.
Am Abend des 9. November 1998 berichtet Günter Schabowski, ein Mitglied des Politbüros der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), auf eine Pressekonferenz von neuen Regeln für die Ausreise aus der DDR. Die Bürger der DDR sollten zukünftig ohne Visum aus der DDR ausreisen dürfen. Auf die Frage eines italienischen Journalisten, wann die Regelung denn in Kraft treten solle, stammelte Schabowski dann einige Worte, die Geschichte machen sollten: „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“.
Diese Worte waren für sehr viele Bürger*innen der DDR ein Signal. Zu Tausenden strömten sie zu den Grenzübergängen. Die Staatsmacht der DDR stand schließlich so stark unter Druck, dass sie die Grenzübergänge öffnete und die Menschen in Massen in den Westen strömten. Die weitere Folge war der Fall der Berliner Mauer und schließlich der Zusammenbruch der DDR. Am Ende gab sich der Staat völlig auf und das Parlament der DDR beschloss den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland zum 03. Oktober 1990.
Am 9. Oktober fiel die Mauer also nicht tatsächlich um. Was wir heute als „Fall der Mauer“ bezeichnen, ist vielmehr ein Ereignis, das letztlich das Ende der DDR und die Überwindung der Teilung Deutschlands zumindest beschleunigt hat.
Wer allerdings damals glaubte, jetzt breche eine Zeit der Glückseligkeit an, den hat die Geschichte eines Besseren belehrt.